Donnerstag, 13. Oktober 2011

Kaffee am Morgen



Ich sitze auf meinen Balkon, so wie ich es in den lauen Sommermonaten jeden Morgen gemacht habe. Die extra große Tasse Kaffee in beiden Händen, fest umschlossen, so das sich die Wärme, die von Ihr  ausgeht, auch etwas auf meinen Körper überträgt. Vor einigen Wochen schien mir noch etwas wärmende Sonne ins Gesicht, so dass ich nur ein kurzes Shirt tragen musste. Heute sitze ich mit angewinkelten Beinen im geliebten und extrem abgetragenen grauen Kapuzenpullover und friere leicht. Ich will es irgendwie noch nicht wahr haben, dass es Zeit für Winter ist. Ich habe gestern in einem Süßwarengeschäft schon die ersten Adventskalender gesehen. Warm nur? Ich habe das Gefühl, dass vor ein paar Tagen noch Sommer war. Am liebsten würde ich flüchten. Ans Meer, so wie ich es jedes Jahr im Frühling mache. Die ersten Sonnenstrahlen genießen, das erste Bier am Strand trinken, ein festes Ritual - alleine oder mit sehr guten Freunden!

Ich würde mich zu gern noch mal von den letzten Sonnenstrahlen wärmen lassen.
Vor mir die leicht unruhige See, der Wind wird stärker und die Sonne steht schon deutlich tiefer. Ich lasse den Sommer in Gedanken wieder und wieder an mir vorbei ziehen. Es war nicht der wärmste Sommer, ziemlich viel ist passiert und hat sich verändert. Irgendwie unruhiger. Vielleicht oder genau deswegen habe ich die wenigen wirklichen warmen Tage noch mehr genossen als die Jahre zuvor und bin mir wieder etwas bewusster geworden, die kleinen Dinge im Leben mehr zu genießen.

Im Hintergrund läuft leise Musik, wie jeden Morgen, ruhige Musik, die mich möglichst entspannt in den Tag starten lässt. Die Tasse ist fast leer, gleich geht es zur Arbeit und ich nehme mir fest vor, ganz bald wieder ans Meer zu fahren.





Ray LaMontagne - Be here now (Live BBC)

Keine Kommentare: